Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
Von der »Rennpappe« zum schnieken Cabriolet
Vom Muff der DDR-Zeit blieb wenig übrig
Von der ursprünglich papyrusweißen Karosse des 26 PS starken Wagens ist nicht mehr viel geblieben: Die hellen, mit Stoff bezogenen Sitze glänzen jetzt in neonfarbenem gelbem und grünem Leder, die Plastik-Außenspiegel sind längst durch chromfarbene Plagiate ersetzt. Die Windschutzscheibe wurde bis auf ein Drittel gestutzt, vorne strahlen tief liegende Halogenleuchten, und der zweifache Auspuff blitzt vor Chrom. Nur das für den Zweitakter typische Gemisch aus Benzin und Öl sorgt für den Geruch aus alten Tagen. »Das Geniale beim Trabant ist, dass die Abwärme des Motors zum Belüften des Innenraums dient«, sagt Warnecke und gerät ins Schwärmen.
Was lange währt, wird endlich gut
Rund zwölf Jahre mussten die Bürger der DDR zum Schluss auf ihren Trabant warten. »Meiner wurde genau zur Wendezeit im November 1989 gebaut.« Im 13. Jahr nach dem Mauerfall hat der »Trabant Limousine« 38.925 Kilometer auf dem Tacho. Und sogar das »Original-Mäusekino«, besser bekannt unter Verbrauchsanzeige, funktioniert noch. »Nach der Wende habe ich meinen Trabi für 26 Mark pro Tag an Touristen vermietet. Für jede PS eine Mark«, sagt Warnecke.
Tuning-Set verhalf zu Trabi-Revival
Später wurde es ruhig um den DDR-Wagen, bis im Herbst vergangenen Jahres der bekannte Designer Luigi Colani ein aerodynamisches Tuning- Set für Trabis entwarf. Sofort dachte der hauptberufliche Spediteur an seinen in die Jahre gekommenen »Trabant 601 S«.
»Trabant IW Speedster«
»Idee und Gestaltung sind schön, aber leider nicht praxistauglich«, meint Warnecke. In seiner Werkstatt entwarf der Leipziger die erste Version des »Trabant IW Speedster« - IW steht für Immo Warnecke - der noch im April vom TÜV zugelassen werden soll. »Er ist besser als das Original«, sagt Warnecke über den schrillen Zweisitzer. Derzeit rollen noch mehr als 160 000 Trabis über deutsche Straßen, ein Drittel allein in der Hersteller-Heimat Sachsen. Obwohl Warnecke auf sein Cabrio schwört, hält er eine Serienproduktion für unwahrscheinlich.
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