Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
07.3.1. Ausbau der Radantriebe
- Arbeitsgänge 7 bis 12 nach
Abschnitt 2.3.2. (Motor ausbauen) ausführen.
Bilder 7.4, 7.9 und 5.13 beachten. Soll das Schwenklager nach dem Ausbau zerlegt werden, ist es vorteilhaft, wenn vor dem Aufbocken des Fahrzeugs die Achsmutter entsichert und abgeschraubt wird (Steck- oder Ringschlüssel SW 36).
Nach dem Aufbocken und Abnehmen des Rades kann die Radnabe abgezogen werden. Dadurch erleichtert man sich die Arbeiten am Radantrieb im Schraubstock. Radnabe mit Abzieher (Bilder 14.25 und 15.19) nach Bild 7.15 und 7.16 abziehen.
Beachte:
Zum Abziehen der Radnaben muss unbedingt ein Abzieher verwendet werden, da sonst das Gewinde an der äußeren Gelenkwelle beschädigt werden kann. Nur im äußersten Notfall sollte man mit einem größeren Hammer und einem Dorn aus Alu oder Kupfer versuchen, die Nabe loszuprellen. In diesem Fall schraubt man die Achsmutter so weit auf die äußere Gelenkwelle, bis die Mutter mit dem Gewindestück bündig abschließt. Danach schlägt man mit dem Hammer (kurze harte Schläge) auf den aufgesetzten Dorn. Sobald sich die äußere Gelenkwelle vom Nabenkonus gelöst hat, muss mit dem Schlagen aufgehört werden, da sonst das Gewinde bzw. die Mutter beschädigt werden kann! - Muttern vom Bolzen am Lenkerarm abschrauben (Bild 7.4).
- Klemmschraube am Lenkerlager herausschrauben (Bild 7.10).
- Bolzen aus dem Lenkerarm herausschlagen. Auf Zwischenscheiben (Miramidscheiben) achten und Gewinde nicht beschädigen.
- Das komplette Schwenklager aus dem Federauge und dem Lenkerarm herausnehmen. Dabei wird auch die Gelenkwelle aus dem Vorderachswellenrad herausgezogen.
Bild 7.9. Bremsschlauch abschrauben |
Bild 7.10. Klemmschraube des Lagerbolzens am Lenkerarm |
|
Bild 7.11. Gelenkbolzen und Gleitsteine der inneren Gelenkwelle des Zweifingergelenkes der Scharniergelenkwelle |
Bild 7.12. Miramidscheiben am Lenkerarm |
|
|
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.3.2. Radantrieb einbauen
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Vor dem Einbau sind folgende Punkte zu beachten bzw. Arbeiten durchzuführen:
- Für den Einbau eines Radantriebes werden benötigt: 1 Splint 8x90, 1 Splint 2x25, 1 Splint 5x45
1 Sicherungsscheibe für Achsmutter, 2 Federringe 10 mm Dmr., 0,3 kg Abschmierfett für das Schwenklager (Schwenklagergehäuse), Bremsflüssigkeit zum Nachfüllen
Bremsentlüftungsschlauch und Glas zum Entlüften der Bremse. - Silentbuchsen in den Lenkerarmen und in der Vorderfeder überprüfen. Ist der Gummi an den Stirnseiten zerstört oder sitzt die innere Stahlbuchse nicht mehr zentrisch, müssen die Silentbuchsen nach Abschnitt 7.5.1. ausgewechselt werden.
- Gelenkbolzen für das Schiebegelenk einfetten (Bild 7.11).
- Gleitsteine einfetten und auf den Gelenkbolzen stecken (Bild 7.11).
- Hohlraum im Vorderachswellenrad mit Fett füllen.
- Zwischenscheiben (Miramid) zwischen Federgabel und Feder sowie zwischen äußerem Lenklager und Lenkerarm aufstecken (jeweils auf jeder Seite eine Scheibe). Die Scheiben müssen vor dem Einbau des Radantriebes auf die Silentbuchsen gesteckt und ggf. mit Fett festgeklebt werden (Montageerleichterung - Bild 7.12).
Achsantrieb in den Lenkerarm einsetzen (Bild 7.13). - Die Bolzen für Feder und Lenkerarm sind vor der Montage einzufetten.
- Den Bolzen für den Lenkerarm bei der Montage so drehen, dass die Ausfräsung in der Mitte des Bolzens zur Klemmscheibe zeigt.
- Bevor die Muttern auf dem Bolzen des äußeren Lenkerlagers und die Kronenmutter auf dem Lagerbolzen für die Vorderfeder festgezogen werden, ist die Vorderfeder zu belasten, damit im Fahrbetrieb beim Ein- und Ausfedern keine zu großen Torsionsspannungen im Gummi der Silentbuchsen auftreten, da sonst ein vorzeitiger Verschleiß der Buchsen eintritt. Zum Spannen der Vorderfeder ist die Spannvorrichtung nach Bild 14.32 zu verwenden. Ist diese nicht vorhanden, muss das Schwenklager mit einem Wagenheber so weit angehoben werden, bis die Bodengruppe beginnt, sich vom Unterstellbock abzuheben. Die Muttern können dann festgezogen werden.
- Nach dem Einbau des Radantriebes ist die Bremse zu entlüften.
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.4. Radantrieb zerlegen und zusammenbauen (Scharniergelenkwelle)
Werkzeuge:
Außer den im Abschnitt 7.3. angeführten Werkzeugen und Hilfsmitteln werden benötigt Gabelschlüssel SW 19, Steckschlüssel SW 10, Sicherungsringzange oder spitze Rundzange, Abzieher nach Bild 14.25.
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.4.1. Radantrieb zerlegen
Vorarbeiten bilden die Arbeitsgänge zum Ausbau des Radantriebes nach Abschnitt 7.3.1. Es wurde bereits dort darauf verwiesen, dass das Lösen der Achsmutter und Abziehen der Radnabe in die Vorarbeiten zu verlegen sind, da sich diese Arbeiten im eingebauten Zustand leichter ausführen lassen.
Fast alle Arbeiten am Radantrieb lassen sich am sichersten ausführen, wenn dazu der Radantrieb mit der Federgabel im Schraubstock fest eingespannt wird (s. auch Bilder 7.18 und 7.23).
Arbeitsgänge:
- Bremsbacken und Verbindungsleitung zwischen den Radbremszylindern ausbauen. Arbeitsgänge nach Abschnitt 6.4.5. beachten.
- Scheibenfeder aus der äußeren Gelenkwelle herausnehmen.
- Gelenkwelle auf einer Dornpresse oder behelfsmäßig nach Bild 7.18 aus dem Schwenklagergehäuse herausdrücken, bis sich der Sitz vom vorderen Rillenkugellager gelöst hat. Das innere Rillenkugellager mit Förderscheibe, Druckfeder und Distanzscheibe wird dabei mit herausgezogen.
- Schlauchband an der Gelenkmanschette lösen und Gelenkmanschette abnehmen (Bild 7.14).
- Gelenkwelle vollständig herausdrücken und Druckfeder, Distanzscheibe und Förderscheibe abnehmen.
Beachte:
Die Förderscheiben sind unterschiedlich. Es gibt Scheiben für rechts und links, innen und außen. Die linken Scheiben sind mit L und die rechten mit R gekennzeichnet. Die inneren und äußeren Scheiben unterscheiden sich im Außendurchmesser. Die Scheiben sind gewölbt. Sie sind so einzulegen, dass sie nur am Kugellagerinnenring anliegen! - Inneres Rillenkugellager mit Hilfe eines Schraubstockes als Auflage abschlagen (falls notwendig). Die äußere Förderscheibe wird dabei etwas deformiert werden. Sie kann aber gerichtet und wieder verwendet werden.
- Gelenkkappe vom Schwenklagergehäuse abschrauben (wenn nötig). Wegen Schmiernippellage Richtung beachten!
- Wellendichtring aus dem Schwenklagergehäuse herausdrücken.
- Sicherungsring herausheben (Bild 7.19) und Federscheibe abnehmen.
- Äußeres Rillenkugellager (Bild 7.20) herausschlagen. Da eine Demontage ohnehin nur vorgenommen wird, wenn das Lager gewechselt werden soll, kann mit einem passenden Rohr oder Dorn über den Lagerinnenring der Ausbau vorgenommen werden.
- Staubschutzkappe vom äußeren Lenkerlager abnehmen.
- Kronenmutter entsplinten und abschrauben (Bild 7.21).
- Lenkerlager abnehmen.
- Buchse und Schwenklagerzapfen auf Verschleiß prüfen.
- Verschlissene Buchsen mit einem Dorn herausschlagen bzw. herausdrücken.
- Verschlissenen Lenkerlagerzapfen ausbauen
- Kegelkerbstift herausschlagen (Bild 7.22)
- Lenkerlagerzapfen mit Dorn herausschlagen.
- Gummischutzkappe an der Federgabel abnehmen.
- Mutter an der Federgabel abschrauben (Bild 7.23).
- Federring, Scheibe und Ausgleichscheiben abnehmen und die Federgabel aus den Lagerbuchsen herausziehen.
- Bohrung der oberen und unteren Lagerbuchsen und .den Federgabellagerzapfen auf Verschleiß prüfen.
- Verschlissene Buchsen mit einem Dorn herausschlagen.
Beachte:
Buchsen, die mit einem Dorn herausgeschlagen wurden, können nicht wieder verwendet werden!
Bei Fahrzeugen bis Fertigungszeitraum August 1968 ist eine andere Abdichtung der Schwenklager vorhanden. In diese Fahrzeuge kann sowohl die neue Federgabel als auch der Laufbolzen mit nur einer (langen) Buchse, mit Buchsen, Scheibe, Dichtring und Zugfeder oder Gummiring eingebaut werden. Falls in die älteren Fahrzeuge nur neue Buchsen für Federgabel und Laufbolzen eingebaut werden sollen, ist der Außendurchmesser des Buchsenbundes auf den der alten Buchse nachzuarbeiten!
Bild 7.14. Schlauchband der Gelenkmanschette am Radantrieb mit Scharniergelenkwelle lösen oder befestigen |
Bild 7.15. Abzieher für Radnabe | Bild 7.16. Hülse auf Abzieher aufsetzen |
Bild 7.17. Radlagerung der Vorderachse mit Scharniergelenkwelle (vereinfacht) obere Seite: mit Verschraubung, mit Abdeckscheibe, bis Juli 1968 untere Seite: ohne Verschraubung, mit Förderscheibe, bis Ende April 1984 1 Wellendichtring; 2 Sicherungsring; 3 Federscheibe; 4 Rillenkugellager; 5 Förderscheibe Dmr. 55 mm; 6 Distanzscheibe; 7 Druckfeder; 8 Rillenkugellager; 9 Förderscheibe Dmr. 60 mm; 10 Äußere Gelenkwelle | |
Bild 7.18. Gelenkwelle aus dem Schwenklager schlagen |
Bild 7.19. Sicherungsring entfernen | Bild 7.20. Äußeres Rillenkugellager 6206 C 2 im Schwenklagergehäuse |
Bild 7.21. Äußeres Lenkerlager abschrauben | Bild 7.23. Befestigungsmutter der Federgabel lösen |
Bild 7.22. Kegelkerbstift herausschlagen |
Meinungen zum Thema (1)
07.4.2. Radantrieb zusammenbauen
Der Zusammenbau der Radantriebe erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Nachdem die einzelnen Teile gereinigt und auf Verschleiß kontrolliert sind, kann mit der Montage begonnen werden. Es dürfen nur einwandfreie Teile eingebaut werden. Teile mit stärkerem Verschleiß sind durch neue zu ersetzen. Das Auswechseln einzelner Bauteile, wie Silentbuchsen und Schwenklagerbuchsen, wird im Abschnitt 7.5. erläutert.
Arbeitsgänge:
1. Federgabel und Federgabelbuchsen nach Abschnitt 7.5.2.1. montieren.
2. Äußeres Lenkerlager nach Abschnitt 7.5.2.2. montieren.
3. Äußeres Rillenkugellager (6206) mit einer Dornpresse in das Schwenklagergehäuse eindrücken.
Das Kugellager kann man auch mit einem passenden Rohr in das Gehäuse einschlagen. Es darf nicht auf den Innenring des Kugellagers gedrückt oder geschlagen werden. Das Lager darf beim Einschlagen nicht verkanten.
4. Federscheibe und Sicherungsring in das Schwenklagergehäuse einsetzen.
Glatte Seite der Federscheibe liegt am Rillenkugellager an. Die Augen vom Sicherungsring so stellen, dass sie an der Aussparung der Federscheibe liegen.
5. Wellendichtung (D 48x82x8) eindrücken oder vorsichtig einschlagen (Bild 7.24).
Der Dichtring darf beim Einschlagen nicht verkantet werden. Es empfiehlt sich, die Dichtlippe mit Öl oder Fett einzureiben, um anfängliche Quietschgeräusche zu vermeiden.
6. Gelenkkappe (bis 1968 mit Dichtung) an das Schwenklagergehäuse anschrauben.
7. Lagerzwischenraum im Schwenklagergehäuse mit Fett füllen und kleine Förderscheibe an das äußere Rillenkugellager im Schwenklagergehäuse anlegen.
8. Große Förderscheibe auf die äußere Gelenkwelle stecken. Dabei richtige Lage beachten (s. Abschnitt 7.4.1. und Bild 7.17).
9. Inneres Rillenkugellager mit passendem Rohr auf die äußere Gelenkwelle aufziehen. Rohr muss auf den Innenring des Rillenkugellagers passen.
Als Auflage beim Aufziehen im Schraubstock sollte ein beigelegtes geschlitztes Blech verwendet werden, Dicke etwa 4 mm.
Das Aufziehen kann auch so vorgenommen werden, dass die äußere Gelenkwelle vom Scharnier getrennt wird (Abschnitt 7.5.3.) und dann diese in das Lager gedrückt wird. Damit beim Aufziehen der vordere Lagersitz nicht beschädigt wird, kann das Kugellager in einem Ölbad oder mit einer Heizplatte auf etwa 60 °C erwärmt werden. Beim Aufziehen des Lagers keine Gewalt anwenden. Das angewärmte Lager muss sich leicht auf die äußere Gelenkwelle schieben lassen.
10. Druckfeder und Distanzscheibe auf die äußere Gelenkwelle aufschieben.
11. Gelenkwelle in das Schwenklagergehäuse mit dem äußeren Rillenkugellager einführen.
12. Gelenkmanschette über die innere Gelenkwelle schieben - vorsichtig, damit sie nicht einreißt.
13. Geteilte Gleitbuchse aufstecken (ältere Ausführungen werden mit einem Gummiring zusammengehalten) und Gelenkmanschette überziehen.
14. Schleuderring über die innere Gelenkwelle stecken und bis an die Gelenkmanschette heran schieben (ältere Ausführung s. im Bild 7.25, spätere Ausführung im Bild 7.26).
15. Radbremszylinder an das Halteblech anschrauben.
Beachte:
Die Radbremszylinder sind vor dem Einbau auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Abschnitt 6.4.6. (Radbremszylinder einbauen) berücksichtigen.
16. Verbindungsrohr für Radbremszylinder montieren. Die Verbindungsrohre für die rechte und linke Radbremse sind unterschiedlich.
Verbindungsrohre vor dem Einbau auf Knicke, Risse, Scheuerstellen und einwandfreie Anschlüsse überprüfen.
17. Automatische Bremsnachstellung ganz zurücknehmen und Bremsbacken mit Rückzugfeder einhängen. Dabei Abschnitt 6.4.5. (Bremsbacken wechseln) beachten.
18. Scheibenfeder in die Nut der äußeren Gelenkwelle einlegen und Radnabe (Bremstrommel) aufsetzen.
19. Neues Sicherungsblech für Achsmutter aufsetzen und Achsmutter aufschrauben.
Es ist vorteilhaft, wenn die Achsmutter erst nach dem Einbau des Schwenklagers und dem Abbocken des Fahrzeugs mit einem Ringschlüssel angezogen wird. Das Anzugsmoment von etwa 160 bis 200 Nm ist einzuhalten. Anschließend Achsmuttern sichern. An der Radnabe darf die Lauffläche für den Dichtring nicht verschlissen sein. Bei verschlissenen Dichtflächen muss die Radnabe gewechselt werden.
20. Schwenklagergehäuse mit Fett (etwa 0,3 kg) füllen.
21. Gelenkmanschette etwa 1 cm am Rand umschlagen und die Manschette auf die Gelenkkappe ziehen (Bild 7.27).
22. Gelenkmanschette mit Schlauchband befestigen (Bild 7.14).
Beachte:
Die Ränder der Gelenkkappe und der Gelenkmanschette müssen fettfrei sein.
Bild 7.24. Wellendichtring in das Schwenklagergehäuse einsetzen |
Bild 7.25. Innere Scharniergelenkwelle 1 Gelenkmanschette; 2 Gleitbuchse; 3 Schleuderring (ältere Ausführung); 4 Manschette für Getriebe; 5 Gleitstein; 6 Gelenkbolzen |
Bild 7.26. Abdichtung der Gelenkmanschette 1 Gelenkwelle; 2 Schleuderring; 3 Gleitbuchse geteilt; 4 Gelenkmanschette |
Bild 7.27. Aufziehen der Gelenkmanschette auf die Gelenkkappe |
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.5. Auswechseln einzelner Bauteile
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.5.1. Silentbuchsen auswechseln
Die Vorderfeder und die Lenkerarme sind am Schwenklager bzw. am Hilfsrahmen in Silentbuchsen (Silentbuchsen = zwei Stahlbuchsen unterschiedlichen Durchmessers, zwischen denen Gummi einvulkanisiert ist) gelagert.
Eine Silentbuchse muss ausgewechselt werden, wenn sich die beiden Stahlbuchsen gegeneinander verdrehen lassen, wenn der Gummi aufgelöst bzw. zerstört ist oder wenn die beiden Stahlbuchsen nicht mehr zentrisch zueinander sitzen. Defekte Silentbuchsen in Verbindung mit ausgeschlagenen Drehgelenken können das Lenkverhalten beeinflussen und zu Flattererscheinungen an den Vorderrädern führen. Da die Silentbuchsen in den Lenkerarmen durch Presspassung und Rostansatz sehr fest sitzen, ist es vorteilhafter, wenn für das Aus- und Einpressen eine Dornpresse verwendet wird.
Zum Auswechseln der Silentbuchsen in der Vorderfeder kann die Vorrichtung nach Bild 14.35 meist problemlos verwendet werden. Es ist aber auch möglich, die Silentbuchsen mit einer nach Bild 15.39 selbst angefertigten Vorrichtung auszuwechseln. Diese Vorrichtungen haben den Vorteil, dass die Vorderfeder nicht auszubauen ist und dass man das Ausdrücken der alten und das Eindrücken der neuen Buchse in einem Arbeitsgang durchführen kann. Federauge, Druckstücke und neue Silentbuchse müssen nur dementsprechend angeordnet sein. Die Anordnung hierfür zeigt Bild 15.22.
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.5.1.1. Silentbuchse der Vorderfeder auswechseln
Nachdem das Schwenklager nach Abschnitt 7.4.1. ausgebaut wurde, sind folgende Arbeitsgänge durchzuführen:
- Hilfsvorrichtung (Bild 15.22) an das Federauge ansetzen.
- Druckstücke und die neue Silentbuchse in die Vorrichtung einlegen.
- Druckschraube leicht anziehen und Vorrichtung verdrehen, bis sie an der Feder anliegt. Die Vorrichtung darf dabei nicht verkantet werden. Sodann Druckschraube so weit hineinschrauben, bis die alte Buchse heraus- und die neue Buchse hineingedrückt ist.
Die neue Buchse muss so weit in das Federauge hineingedrückt werden, bis die äußere Stahlhülse auf beiden Seiten mit dem Federauge gleichmäßig abschließt. Die innere Stahlhülse ist etwas länger und muss auf beiden Seiten gleichmäßig überstehen. Auf diese überstehenden Enden werden bei der Montage die Beilagescheiben mit etwas Fett aufgesteckt, damit sie beim Einschieben der Federgabel nicht herunterfallen.
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.5.1.2. Silentbuchsen des Lenkerarmes auswechseln
Die Silentbuchsen im Lenkerarm werden am sichersten mit Hilfe einer Dornpresse ausgewechselt. Dabei ist jeweils für passende Unterlagen und Druckdorne zu sorgen. Es ist unter erschwerten Bedingungen möglich, die Vorrichtung nach den Bildern 15.23 bzw. 15.39 mit den im Durchmesser entsprechenden Druckhülsen zu benutzen. Beim Verwenden der Vorrichtung nach dem Bild 14.35 sind die gleichen Arbeitsgänge wie im Abschnitt 7.5.1.1. beschrieben anzuwenden. Auch die Anmerkung ist analog zu beachten. Es ist zu beachten, dass beim Herausschlagen oder -drücken der Buchsen der Lenkerarm nicht verformt wird. Zustand und Alter der Bauteile nehmen starken Einfluss auf eine einwandfreie Arbeit mit Hilfsvorrichtungen am Lenkerarm.
Meinungen zum Thema
Was ist Ihre Meinung zu diesem Artikel? Bisher wurde hierzu noch keine Meinung abgegeben - aber Sie haben doch bestimmt eine!
07.5.2. Auswechseln von Federgabel- und Lenkerlagerbuchsen
Ausgeschlagene Federgabel- und Lenkerlagerbuchsen (s. Bild 7.28) können zu einem übermäßigen Spiel in der Lenkung und damit zu einer unruhigen Lenkung führen. Gleichzeitig kann sich auch die Lenkgeometrie ändern, wodurch ein unstabiles Lenk- und Fahrverhalten eintreten würde. Festsitzende Drehgelenke der Schwenklagerzapfen (nicht abgeschmiert) führen zu einer schwer gehenden Lenkung. Außerdem kann ein erhöhter Reifenverschleiß eintreten.
Die alten Buchsen können mit einem passenden Schlagdorn aus dem Schwenklager (2 Buchsen oben, für Federgabellagerung) und dem äußeren Lenkerlager (Buchse unten) herausgeschlagen werden. Bei einer Demontage sind auch die Federgabel und der Laufbolzen auf Verschleiß zu kontrollieren. Teile mit Verschleißspuren sind auszuwechseln. Neue Lenkerlagerbuchsen können mit einer einfachen Vorrichtung nach Bild 15.40 eingedrückt werden.
Meinungen zum Thema (1)
- 2012-07-29 02:46:52
Vor dem Ausbau drauf achten, das man Reibahlen in den Größen ca. 20mm - 22mm bereit liegen hat.
Es ist nämlich nicht gesagt, das Federgabel und Lenklager in die Lagerbuchsen passen.
Aufpassen bei den ausbau der Teile,auf der Förderscheibe ist ein Buchstabe eingeschlagen das die Seite kennzeichnet ist schwer zu lesen,liegt in der Trennfuge.
Die Ersatteilzeichung hilft beim erkennne der Bauteile,alle Teile eintüten dann geht nichts verloren,also Achtung beim zerlegen.
Gruss Paul.