Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
12.2.1. Türinnenverkleidung ausbauen
Arbeitsgänge:
- Inneren Türknopf für die Türbetätigung abbauen (Bild 12.5a). Dabei wird die im Knopf unten angebrachte Klemmschraube gelöst. Der Knopf ist dann abzuziehen.
Bei der Türbetätigung nach Bild 12.5b wird die Kappe nach vorn abgedrückt. - Schraube für Fensterkurbel herausschrauben und Fensterkurbel abnehmen.
- Türzuziehgriff bzw. Armlehne abschrauben (entfällt, wenn Türzuziehgriff an der Fensterbank befestigt ist, Bild 12.4).
- Federklemmen der Türinnenverkleidung aus dem Türinnenteil herausziehen. Dazu ist ein Schraubendreher zunächst an einer Ecke zwischen die Verkleidung und das Türinnenteil zu stecken und die erste Federklemme aus dem Türinnenteil zu ziehen (Bild 12.6). Anschließend werden die weiteren Federklemmen der Reihe nach herausgezogen. Dabei den Druck immer unmittelbar neben der Federklemme ausüben, sonst kann die Türinnenverkleidung ausbrechen, oder die Federklemmen brechen ab.
- Türinnenverkleidung abnehmen.
Bild 12.4. Abbau der Betätigungseinrichtungen an der Tür 1 Zuggriff; 2 Fensterkurbel; 3 Türzuziehgriff Ist der Türzuziehgriff noch an der Fensterbank befestigt, entfällt der Abbau. Die evtl. Armlehne ist dann direkt an der Innenverkleidung befestigt und braucht nicht abgebaut zu werden.
| Bild 12.5a. Zuggriff für Türbetätigung abschrauben |
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Zuerst alle Federklemmen in die Türinnenverkleidung einschieben. Man beginnt beim Eindrücken mit der unteren Kante. Federklemmen genau vor die Öffnungen des Türinnenteiles anordnen, sonst werden sie verbogen, oder die Türinnenverkleidung bricht aus. Leichtes Einfetten der Federklemmen erleichtert die Montage und begünstigt auch einen eventuellen erneuten Abbau.
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12.2.2. Außentürgriff ab- und anbauen
Der Ab- und Anbau ist nur erforderlich bei defektem Griff oder Schließzylinder. Lässt sich der Schließzylinder leer durchdrücken, ohne dass sich die Tür öffnet, liegt der Fehler im gelösten Betätigungswinkel (Bild 12.8), der dann die Druckplatte des Schlosses nicht mehr erreicht. Dies trifft sowohl bei den Türen als auch bei der Heckklappe des Kombi zu. Abstellarbeiten hierzu wie beim Einbau unter Arbeitsgang 3. Ein Ausbau des Außentürgriffes ist dazu nicht erforderlich. Werkzeuge: Gabelschlüssel SW 8, mittlerer Schraubendreher
Arbeitsgänge:
- Türinnenverkleidung nach Abschnitt 12.2.1. abnehmen.
- Zwei Muttern der Türgriffbefestigung abschrauben (Bild 12.7).
- Außentürgriff abnehmen, auf die beiden Unterlagen achten.
Einbau
- Beim Anbau des Außentürgriffes die Unterlagen nicht vergessen. Undichtheiten wären die Folge.
- Muttern gefühlvoll anziehen, damit der Gewindestift nicht aus dem Außentürgriff herausgerissen wird.
- Betätigungswinkel am Schließzylinder auf richtige Länge einstellen. Dazu:
- Kontermutter am Betätigungswinkel lösen (Bild 12.8)
- Betätigungswinkel so weit heraus- oder hineinschrauben, bis ein Spiel zur Druckplatte am Türschloss von etwa 1 mm erreicht ist.
- Kontermutter festziehen.
- Leichtes Fetten an der Druckplatte wirkt sich günstig auf die Türschlossbetätigung aus. Die günstigste Lage des Winkels zur Druckplatte ist gefühlsmäßig zu ermitteln, um geringe Betätigungskräfte am Schließzylinder zu erzielen.
Bild 12.7. Befestigungsmuttern für den Türgriff | Bild 12.8. Türschlossbetätigungswinkel Zwischen Betätigungswinkel und Druckplatte ist ein Spiel von 1 mm einzustellen. |
Bild 12.9. Türschloss 1 Druckkeil; 2 Druckfeder | Bild 12.10. Türschlossinnenseite 1 Druckplatte für Betätigungswinkel; 2 Drehfeder; 3 Blattfeder; 4 Einhängöse für Seilzug |
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12.2.3. Türschloss aus- und einbauen
Werkzeuge:
Mittlerer Schraubendreher (Kreuzschlitzschraubendreher für ältere Baujahre), Gabelschlüssel SW 7.
Arbeitsgänge:
- Türverkleidung nach Abschnitt 12.2.1. abnehmen.
- Seilzug für innere Türschlossbetätigung an der Fernbetätigung lösen und am Türschloss aushängen.
- An der Beifahrertür den Entriegelungsstift für die Türinnenverriegelung herausschrauben.
- Vier Befestigungsschrauben herausschrauben (Bild 12.9).
- Türschloss aus dem Türinnenteil herausnehmen.
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12.2.4. Tür aus- und einbauen
Werkzeuge:
Mittlerer und großer Schraubendreher, Gabelschlüssel SW 8, mittlerer Hammer, schwacher Schlagdorn (für Scharnierbolzen), abgesetzter Dorn (für Spannhülse), Dorn Dmr. 7,8 mm zum Fixieren der Scharnierlappen.
Für den Ausbau der Türen kann man verschiedene Arbeitsweisen wählen: Trennen der Scharniere durch Ausbau der Scharnierbolzen bzw. der Spannhülsen bei Fahrzeugen ab Januar 1972 oder Demontage der Scharnierlappen an der Vorderwand (drei bzw. zwei Senkschrauben). In beiden Fällen wird bei der Montage die ursprüngliche Lage der Tür wieder erreicht. Bei Fahrzeugen mit Spannhülse ist die Demontage der Scharnierlappen vorzuziehen, da die Spannhülsen nur mit einem abgesetzten Dorn einwandfrei ausgebaut werden können und meist sehr festsitzen.
Für die Demontage der Scharnierlappen ist ein gut sitzender, großer Schraubendreher Voraussetzung, nach Möglichkeit mit Ansatzstück für einen Gabelschlüssel. An den Fahrzeugen, die vor Januar 1972 gebaut wurden, können keine Spannhülsen montiert werden, die Scharnierbohrungen sind dazu nicht geeignet.
Arbeitsgänge:
- Türhaltebügel abschrauben (Bild 12.11).
- Bei Fahrzeugen mit Scharnierbolzen den Gewindestift aus dem Scharnierlappen herausschrauben (Bild 12.12).
- Scharnierbolzen/Spannhülse mit Dorn und Hammer von oben nach unten aus dem Scharnier herausschlagen (oder Scharnierlappen an der Vorderwand abschrauben, Bild 12.13).
Beachte:
Die Tür ist möglichst von einer zweiten Person zu halten. Da sehr enge Platzverhältnisse herrschen, den Hammer mit Stoff seitlich umwickeln, um Lackbeschädigungen zu vermeiden!
Hinweise zum Einbau der Tür
- Scharnierlappen mit einem Dorn fixieren, dies erleichtert das Einsetzen der Scharnierbolzen bzw. Spannhülsen. Am oberen Scharnier beginnen.
- Die Stellung der Spannhülse ist nicht vorgeschrieben. Beim Scharnierbolzen ist darauf zu achten, dass im eingebauten Zustand die Ansenkung mit der Gewindebohrung im Scharnierlappen übereinstimmt.
- Die Türen lassen sich in waagerechter und senkrechter Richtung nur geringfügig nachrichten. Ist eine Korrektur notwendig, können unter die Scharniere dünne Bleche beigelegt oder die Löcher in den Türen nachgefeilt werden. Dazu sind die Muttern der Türscharnierbefestigung am Türinnenblech zu lösen.
Bild 12.11. Türhaltebügel von der Vorderwand lösen | |
Bild 12.12. Gewindestift des Scharnierbolzens herausschrauben (bei älteren Modellen) | Bild 12.13. Scharnierlappen an der Vorderwand abschrauben |
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12.2.5. Schließkeil nachstellen
Durch Verschleiß oder lockere Schrauben am Schließkeil kommt es vor, dass die Tür nicht mehr richtig schließt und Geräusche im Fahrbetrieb auftreten. Dieser Mangel lässt sich meist durch Verschieben des Schließkeils beheben. Sinn der Nachstellung ist, eine spielfreie Höhenführung der Tür zu erreichen.
Werkzeug:
Mittlerer Schraubendreher oder Sechskantstiftschlüssel 5 mm, je nach Befestigungsart.
Arbeitsgänge:
- Tür nur bis zur 1. Raste schließen.
Beim Schließvorgang beobachten, wie die obere Führungsrippe des Türschlosses auf die Oberseite des Schließkeils aufläuft (ob Luft vorliegt oder ob die Tür stark angehoben wird). - Befestigungsschrauben des Schließkeils leicht lösen (Bild 12.14).
- Schließkeil je nach Sachverhalt vertikal so einstellen, dass beim Türschließen bis zur 1. Raste die obere Führungsrippe des Türschlosses die Oberseite des Schließkeils gerade berührt. Verstellung in horizontaler Richtung dabei vermeiden.
- Schrauben festziehen.
(Ältere Baumuster haben zur oberen äußeren Schraube eine Gegenmutter im Inneren der Scharniersäule. Fondinnenverkleidung ist in diesem Falle zu demontieren oder durch die Öffnung für den Ascher arbeiten.)
Verschlissene Druckkeile können ausgewechselt werden. Die Druckfeder zum Druckkeil ist mit Öl leicht zu benetzen. Türschlösser mit Druckkeil sind gegenüber der vorangegangenen Ausführung nur komplett mit dazugehörigem Schließkeil auszutauschen. Der untere Gleitwinkel des Schließkeils ist gegenüber der alten Ausführung verändert.
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12.2.6. Scheiben aus- und einbauen, Gummiprofile wechseln
Der Aus- und Einbau von Scheiben wird erforderlich bei Lackierarbeiten an der Karosserie oder zum Wechseln der Profilgummis. Neue Scheiben werden nach den gleichen Arbeitsschritten eingesetzt. Für einen Scheibenwechsel, insbesondere, wenn dazu keine Erfahrungen vorliegen, sind zwei Personen erforderlich. Der Helfer muss die Scheiben außen abfangen bzw. andrücken, während im Fahrzeuginneren die notwendigen Arbeiten erfolgen. Um Hand- und Augenverletzungen bei einem eventuellen Scheibenbruch zu vermeiden, empfiehlt es sich, Handschuhe und Schutzbrille zu tragen.
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12.2.6.1. Kurbelfenster
Werkzeug:
Mittlerer Schraubendreher, ein mittlerer Keil aus Holz als Hilfsmittel, Gabelschlüssel SW 8
Arbeitsgänge:
- Türverkleidung abnehmen (Abschnitt 12.2.1.).
- Kurbelfenster nach unten drehen.
- Kurbelapparat abschrauben (Bild 12.15).
- Beide Hebelarme des Kurbelapparates aus der Fensterhebeschiene ausrasten.
- Kurbelfenster um etwa 90° drehen und nach oben herausnehmen. Dazu mit dem Keil den Spalt in der Tür etwas erweitern.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Folge des Ausbaus. Es ist auf folgendes zu achten: Alle beweglichen Teile des Kurbelapparates leicht fetten.
Die eingebaute Kurbelscheibe darf im Gummiprofil der Fensterführung nicht klappern. Gegebenenfalls ist das Gummiprofil zu wechseln. Es wird mit Karosseriekleber eingeklebt. Das Gummiprofil für die Kurbelscheibe (auch Wasserabweisgummi genannt) muss beidseitig (also an der Außenseite und der Innenseite der Kurbelscheibe) anliegen. Die Kurbelscheibe muss sich leicht bewegen lassen.
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12.2.6.2. Seitenwandscheibe
Werkzeuge und Hilfsmittel:
Mittlerer, abgestumpfter Schraubendreher, Kordelschnur (Dmr. etwa 4 mm), Fitwasser. (Die Länge der Schnur muss etwa dem 1,25-fachen Umfang der Scheibe entsprechen).
Arbeitsgänge (Ausbau):
1. Scheibe nach außen drücken. Dabei den Druck nur auf die Randbereiche ausüben und immer in einem Radius beginnen.
2. Die Scheibe muss außen von einem Helfer abgenommen werden.
Arbeitsgänge (Einbau):
- Profilgummi um die Scheibe legen (bei neuem Profilgummi vorher die Länge genau ermitteln, die Stoßenden sauber zuschneiden).
- In die außen liegende Nut des Profilgummis - in die dann der Karosseriefalz eingreift - die Kordelschnur einlegen. Die Enden mindestens 20 cm überstehen lassen.
- Profilgummi mit Fitwasser einstreichen, damit der Gummi leicht über den Karosseriefalz gleitet. Auch Fetten des Karosseriefalzes hat sich bewährt.
- Scheibe in so vorbereitetem Zustand von außen an den Fensterausschnitt andrücken.
- Der Helfer muss innen die Schnur so herausziehen, dass sich dabei die innere Lippe des Profilgummis über den Karosseriefalz zieht (Einbaulage der Seitenwandscheibe s. Bild 12.16).
Beachte:
Die Seitenwandscheiben sind unterschiedlich, je nachdem ob die Limousine mit schmaler oder breiter Mittelsäule gebaut ist. Dies ist beim Einbau neuer Scheiben und bei neuem Profilgummi zu beachten!
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12.2.6.3. Windschutz- und Heckscheibe
Beide Scheiben sind in der gleichen Art in die Karosserie eingesetzt wie die Seitenwandscheiben (s. Bild 12.16). Es ergeben sich deshalb auch analoge Arbeitsgänge.
Werkzeuge und Hilfsmittel:
Abgestumpfter, mittlerer Schraubendreher, Kordelschnur (Dmr. etwa 4 mm), Fitwasser, Einreißahle (nur bei Fahrzeugen mit Einreißfüller im Profilgummi).
Arbeitsgänge (Ausbau):
- Bei Fahrzeugen mit Einreißfüller (Köder aus PVC) im Profilgummi den Einreißfüller herausziehen (Bild 12.17)
- Arbeitsgänge wie unter 12.2.6.2. vornehmen. Bei MSG-Windschutzscheiben muss der Profilgummi aufgeschnitten werden! (Gefahr des Zerspringens)
- Karosseriefalz gut säubern, damit sich der Gummi wieder gut anschmiegen kann.
Arbeitsgänge (Einbau):
- Profilgummi um die Scheibe legen. Bei neuem Profilgummi Länge vorher ermitteln, den Stoß sauber zuschneiden und verkleben (Bild 12.18). Der Stoß muss oben in Mitte der Scheibe liegen.
- Kordelschnur in die außen liegende Nut des Profilgummis .ringsherum einlegen (Bild 12.19), die Enden der Schnur mindestens 20 cm überstehen lassen.
- Profilgummi mit Fitwasser einstreichen.
- Scheibe in vorbereitetem Zustand von außen in den Fensterausschnitt ansetzen und gleichmäßig, ohne Anwendung von Gewalt, mit der Hand andrücken.
- Bei dem Andrücken von außen muss innen der Helfer die Kordelschnur so herausziehen, dass sich die innere Lippe des Profilgummis um den Karosseriefalz legt (Bild 12.20).
- Kontrolle, dass Profilgummi überall gleichmäßig anliegt.
- Bei Profilgummi mit Einreißfüller diesen mit der Einreißahle (Bild 12.21) oder einem abgekröpften Schraubendreher einziehen.
Bild 12.17. Einreißfüller herausziehen
| Bild 12.18. Stoßenden passend zuschneiden |
Beim Wechsel des Profilgummis für Windschutzscheibe Scheibenausführung beachten (ESG oder MSG). Für MSG hat der Profilgummi eine breitere Glasnut.
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12.2.6.4. Ausstellbare Seitenwandscheibe
Aus- und Einbau sind problemlos möglich. Es sind 2 Schrauben an den Scharnieren (karosserieseitig) und 2 Schrauben am Aussteller herauszuschrauben (Bild 12.22). Das Abdichtprofil ist nur aufgesteckt und nicht geklebt. Es ist jederzeit wieder verwendungsfähig. Im Gegensatz zu den Profilen der übrigen Scheiben liegt hier der Stoß unten, ausgangs des vorderen Radius.
Bild 12.22 Ausstellbare Seitenwandscheibe - Befestigungsschrauben
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