Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
115 Innenverkleidung
116 Motorhaube/Kofferklappe
Ein nicht richtiges Aufliegen der Motorhaube, insbesondere ihrer beiden Ecken im hinteren Bereich auf den in den Regenleisten links und rechts angeordneten Gummipfropfen, bringt es mit sich, dass die hinteren Ecken der Haube im Fahrbetrieb leicht flattern und dabei ein Geräusch erzeugen, das sich anhört, als sei im Bereich des Triebwerkes etwas locker. Beobachtet man beide Ecken während der Fahrt jedoch bewusst, sieht man das Flattern. Dreht man die Gummipfropfen um etwa 90° (man sieht an den eingearbeiteten Rillen, wo die Haube bisher auflag), ist das Klappern dann auch meist verschwunden. Wenn nicht, werden die Ecken der Motorhaube bei geöffneter Stellung der Haube und entsprechendem Gegendrücken im Bereich der Scharniere etwas nach vorn gebogen.
Bild 2.98 Scharnier der Kofferklappe
Danach liegt sie bestimmt wieder richtig auf den Gummipfropfen auf, und das Klappern ist verschwunden.
Ein Ausrichten der Kofferraumklappe ist mittels der Halteschrauben der Scharniere (Bild 2.98) möglich. Es kann erforderlich werden, wenn sich die Kofferraumklappe nicht mehr ordnungsgemäß schließen lässt. Ihre richtige Lage muss man nach dem Lösen der zwei Halteschrauben, die jedes Scharnier an der Karosserie halten, durch Probieren ermitteln. Sie ist gefunden, wenn sich das Schloss ; ohne Schwierigkeiten betätigen lässt.
Wird die Kofferraumklappe in geöffneter Stellung nicht mehr arretiert, sind in der Regel die Gummifedern der Scharniere porös geworden und vielleicht sogar schon regelrecht eingerissen. Darunter leidet naturgemäß ihre Stabilität mit der Folge, dass sie die Scharniere der Kofferraumklappe nicht mehr arretieren. In solch einem Falle kann man die Gummifedern, die als Ersatzteil im Fachhandel geführt werden, nur erneuern. Dazu wird nach dem Ausbauen der Scharniere die Bördelkante des Nietstiftes abgefeilt, der Nietstift herausgeschlagen und eine neue Gummifeder mit einem neuen Nietstift eingesetzt. Abschließend wird der Nietstift mit Hilfe eines Domes wieder aufgebördelt.
117 Abdichtarbeiten
Die bei der Fertigung der Karosserie entstehenden Falze sowie Überlappungensind mit Karosseriekitt abgedichtet, danach mit Farbe behandelt und somit bei neuen Fahrzeugen dicht. Im Laufe der Betriebszeit des Fahrzeugs wird die Dichtungsmasse infolge der Alterung und der leichten Verwindungen, die jede Karosserie im Fahrbetrieb erfährt, jedoch mehr oder minder porös, so dass hier schon einmal Wasser eindringen kann. Hinzu kommt, dass die Gummiprofile an Türen, Scheiben und Klappen mit der Zeit verhärten. Ihre Dichtlippen liegen dann nicht mehr voll an, so dass auch hier Wasser hindurch tritt. Abhilfe ist im Prinzip nur dadurch möglich, dass die alten Dichtungsreste entfernt werden und neuer Karosseriekitt eingebracht wird. Gleiches gilt für die Gummiprofile. Sind sie verbraucht, werden sie gleichfalls erneuert.
Türen: Hier kommt es vor, dass der Profilgummi im Bereich der Fensterbank und am Fensterrahmen (Bild 2.99 a) nicht mehr voll anliegt. In hartnäckigen Fällen ist er dann zu erneuern. Als Kleber eignet sich Chemisol. Ein Nachrichten der Türkanten ist auch möglich, bleibt aber dem Fachmann überlassen. Erfahrene Trabant-Fahrer legen bei Undichtheiten im Türbereich ein passend zugeschnittenes Stück der flexiblen Kraftstoffleitung, wie sie bei Motorrädern üblich ist und auch von Aquarianern verwendet wird, in den Profilgummi ein. Das dichtet die Türen in der Regel wieder ab, behindert deren Schließfähigkeit aber nicht.
Tritt das Wasser am Schließkeil ein, wird unter den Schließkeil ein entsprechend zurechtgeschnittenes Stück Kunstleder gelegt. Bei der Demontage des Schließkeiles ist die hintere Innenverkleidung herauszunehmen, da die Gewindeplatte für die Halteschrauben des Schließkeiles von hinten gehalten werden muss.
Türfenster: Hier kommt es vor, dass die Profilgummis an den Fensterecken Wasser hindurch lassen (Bild 2.99 a). Abhilfe ist dadurch möglich, dass die Profilgummis erneuert werden. Als Kleber eignet sich Chemisol. Ansonsten wird dafür gesorgt, dass die Ablauflöcher für das Wasser an den Türunterseiten offen sind. Ein Nachrichten der Fensterbänke, was gleichfalls möglich ist, bleibt wieder dem Fachmann überlassen.
Front-, Heck- und Seitenscheiben: Tritt hier infolge Undichtheit der Profilgummis an den Fensterradien Wasser ein, wird der Profilgummi mit einem geeigneten Gegenstand (Messer, Schraubendreher) Stück für Stück angehoben und Karosseriekitt oder Cenusil zwischen Blechprofil und Glasscheibe eingebracht. Ähnliches gilt, wenn sich an den Stößen der Profilgummis Luftspalte gebildet haben. Sie werden mit Cenusil geschlossen.
Bild 2.99 Möglichkeiten für Abdichtarbeiten an der Karosserie
Regenleisten: Tritt an den Überlappungen der Regenleisten (Bild 2.99 a) Wasser in den Fahrgastraum ein, werden die Regenleisten abgeschraubt, wird der alte Karosseriekitt entfernt, neuer Karosseriekitt eingebracht und werden die Leisten wieder montiert.
Radschalen: Bei Fahrten in strömendem Regen kann auch zwischen Radschalen und Karosseriegerippe (Bild 2.99 b) Wasser in den Fahrgastraum eindringen, wenn der Abdichtkitt im Radkasten porös geworden ist oder sich vielleicht sogar gelöst hat. Zum Neuabdichten löst man den Riffelgummi auf der Radschale und bringt entlang der Verbindung Radschale/Vorderwand neuen Karosseriekitt ein. Danach wird auch diese Stelle mit Farbe behandelt und der Riffelgummi wieder aufgeklebt. Als Kleber eignet sich wiederum Chemisol.
Lenksäule/Kraftstoffhahn: Lassen die Abdichtgummis an der Lenksäulebzw. am Kraftstoffhahn (Bild 2.99 b) Wasser hindurch, werden sie erneuert.Ein Abdichten mit Karosseriekitt oder Cenusil bringt ggf. auch Erfolg.
Scheibenwischer: Lassen die Achsen der Scheibenwischer (Bild 2.99 c)Wasser hindurch, werden ihre Halteschrauben und die Überwurfmuttern festgezogen sowie ggf. die Abdichtscheiben aus Gummi erneuert.
Heckleuchten: An den Heckleuchten (Bild 2.99 d) tritt Wasser in den Kofferraum ein, wenn sie nicht fest sitzen oder ihre Gummiköder verbrauchtsind. Zieht man die Halteschrauben der Heckleuchten fest bzw. erneuert die Gummiköder, ist der Schaden in der Regel behoben.
Fahrzeugheck: Sind die Blechüberlappungen (Bild 2.99 e) die Ursache für einen Wassereintritt in den Kofferraum, werden die Stoßfugen gesäubert, danach mit neuem Karosseriekitt ausgefüllt und abschließend mit Farbe behandelt.
Entlüftungsöffnung: Lässt der hier eingeschweißte Entlüftungskasten (Bild 2.99 f) an den Kanten Wasser durch, werden die Kanten nach Abschrauben der Blenden mit Abdichtkitt behandelt.
118 Sitze
Seit Oktober 1986 sind serienmäßig alle Fahrzeuge mit einer neuen Sitzlängsverstellung ausgestattet. Der Vorteil liegt darin, dass durch rollengelagerte Sitzschienen ein sehr leichtes Verschieben der Sitze möglich ist.
Zum Reinigen des Fahrzeugs muss bei Herausnahme des Sitzes die Schraubverbindung der Sitzschiene mit dem Fahrzeugboden gelöst werden. Der Sitz ist erst in die hintere Stellung zu bringen und sind mit einem Steckschlüssel 13 mm Schlüsselweite die zwei vorderen Schrauben zu entfernen, danach wird der Sitz in die vordere Stellung geschoben und werden die zwei hinteren Schrauben entfernt. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge (Bild 2.100).
119 Nützliche Ergänzungen
Eine Ergänzung der serienmäßigen Ausstattung des Trabant mit nützlichem Zubehör ist zwecks Erhöhung der Verkehrssicherheit sinnvoll. Es ist hierbei vor allem an die Nachrüstung mit Nebelscheinwerfern, Nebelschlussleuchte und Rückfahrscheinwerfer gedacht. Wer Anbau und elektrische Schaltung der Zusatzleuchten selber vorzunehmen gedenkt, muss hierbei folgendes beachten:
- Die zusätzlichen Kabel entsprechenden Querschnitts sind ordentlich und übersichtlich zu verlegen, am besten entlang der vorhandenen Kabelstränge und in gesonderten Isolierschläuchen.
- Die Kabelenden sind sauber abzuisolieren und zu verzinnen.
- Die Kabelstecker sind an den Kabelenden möglichst mittels einer Spezialzange anzubringen, anderenfalls zusätzlich anzulöten; die Kabelenden sind mit Isolierschlauch zu überziehen.
- Alle zusätzlichen Verbraucher sind getrennt abzusichern, die zusätzlichen Sicherungen (Sicherungsdose) installiert man am besten an der Stirnwand oberhalb der Ablage.
- Beim Anbau der Zusatzleuchten, Relais Schalter und Sicherungsdosen ist auf festen Sitz zu achten.
- Alle Schalter und Kontrollleuchten sind übersichtlich anzubringen, am besten in der Radiokonsole, wenn kein Radio vorhanden ist, oder in der Instrumententafel.