Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
4.09 Selbsthilfe Keilriemenwechsel
Reißt während des Fahrbetriebes der Keilriemen, so leuchtet die Ladekontrollleuchte auf. Diese ermöglicht damit gleichzeitig eine Kontrolle über die Funktion des Keilriemens.
Muss der Keilriemen gewechselt werden, sind folgende Arbeitsgänge erforderlich:
- Kraftstoffhahn schließen.
- Kraftstoffschlauch am Vergaser abschließen.
- Schrauben an der Lichtmaschinenspannstrebe lösen.
- Mutter am Gebläse lösen.
- Schallschluckhaube durch Herausziehen der Federklemmen vor und hinter dem Gebläse lösen und hochschlagen. Zwei Schrauben vom Kühlluftgehäuse lösen.
- Axialgebläse oben abkippen und herausnehmen. Vor dem Herausnehmen ist auf dem Gebläsegehäuse entlang dem Gummiköder eine Bleistiftmarkierung anzubringen, wodurch die Ausfluchtung des Gebläses zur Riemenscheibe auf der Kurbelwelle und Lichtmaschine erleichtert wird.
- Keilriemen auf die Riemenscheibe des Gebläses auflegen, zwischen Radkasten und Kurbelwelle hindurchführen und auf die Riemenscheibe der Kurbelwelle auflegen.
- Axialgebläse in das Kühlluftgehäuse einsetzen, wobei der Gewindestift in die Bohrung des Lagerbockes eingeführt werden muss. Dann den Keilriemen auf die Riemenscheibe der Lichtmaschine auflegen.
- Der Gummiköder ist mit einem Schraubendreher auszurichten und das Fluchten der Riemenscheibe zu überprüfen. Axialgebläse mit Mutter am Gewindestift festschrauben.
- Beide Schrauben am Kühlluftgehäuse wieder anziehen und Schallschluckhaube befestigen.
- Kraftstoffschlauch anschließen.
- Keilriemen mit Hilfe der Spannstrebe an der Lichtmaschine so spannen, dass er sich in der Mitte 10 ... 15 mm durchdrücken lässt (siehe hierzu Bild 47).
5.01 Hycomat Funktion
Der Hycomat ist eine automatisierte Einrichtungzum Ein- und Ausrücken der Kupplung, wodurch die übliche Betätigung mit Hilfe des Fußpedals überflüssig ist. Die Kupplung wird in Abhängigkeit von der Motordrehzahl bzw. durch Kontaktauslösung vom Schalthebel aus hydraulisch betätigt.
Aufbau und Wirkungsweise der Anlage sind sehr einfach:
Der von der Hydraulikpumpe entsprechend der Motordrehzahl erzeugte Druck geht über das Steuerventil zum Kupplungszylinder. Dieser wiederum wirkt auf den Kupplungshebel ein, der bei steigendem Druck die Kraft der Rückzugfeder überwindet und einkuppelt. Bei sinkendem Druck wird durch die Kraft der Feder wieder ausgekuppelt.
Um beim Schalten ein schnelles Kuppeln zu ermöglichen, ist im Schaltgestänge ein Kontakt eingebaut. Dieser bewirkt, dass beim Betätigen des Schalthebels durch das Steuerventil der Kupplungszylinder drucklos wird und ein sofortiges Auskuppeln erfolgt. Wird der Schalthebel nach erfolgtem Schaltvorgang losgelassen, so wirkt der Druck wieder auf den Kupplungszylinder.
5.02 Hycomat Bedienung
Anfahren
Nach dem Anlassen des Motors ist das Fahrpedal zurückzunehmen, so dass der Motor mit Leerlaufdrehzahl läuft. Dann ist der 1. Gang oder der Rückwärtsgang einzulegen, die Hand vom Schalthebel zu nehmen und das Fahrpedal zu betätigen. Durch die Steigerung der Motordrehzahl kuppelt der Hycomat ein und der Wagen fährt an. Je nach Betätigung des Fahrpedals ist ein weiches, langsames oder schnelles Anfahren möglich.
Schalten
Das Hochschalten geschieht wie üblich, indem man den Fuß vom Fahrpedal zurücknimmt und den nächst höheren Gang einlegt. Dann ist jedoch die Hand sofort vom Schalthebel zu nehmen und das Fahrpedal wieder zubetätigen. Wird wenig Gas gegeben, so greift die Kupplung langsam ein, wird hochtourig geschaltet und dann viel Gas gegeben, so greift die Kupplung schnell ein. Bitte beachten Sie, dass der Hycomat nicht einkuppeln kann, solange Sie die Hand am Schalthebel haben. Schon der geringste Druck genügt, um den Kontakt für das Auskuppeln zu betätigen.
Das Zurückschalten in den der Fahrgeschwindigkeit entsprechenden niedrigeren Gang geschieht ebenfalls nach dem Zurücknehmen des Fahrpedals. Es ist hierbei zu beachten, dass die Kupplung den Kraftschluss nicht wieder herstellt, wenn langsam geschaltet wird und der Motor mit Leerlaufdrehzahl läuft.
Dies trifft auch ein, wenn vor dem Schalten im 4. Gang gefahren und das Fahrpedal nicht betätigt wurde, so dass die vom Fahrzeug gegebene Schubkraft den Freilauf in Tätigkeit setzt. Man muss in diesem Fall das Fahrpedal kurz betätigen, um den Kraftschluss wieder herzustellen.
Soll das Fahrzeug nach dem Zurückschalten durch den Motor abgebremst werden (Bremsschaltung), so empfiehlt es sich, während des Schaltens den Fuß mit dem Fahrpedal nicht ganz zurückzunehmen. Die Drehzahldes Motors fällt dadurch nicht auf die Leerlaufdrehzahl ab und die Kupplung greift ein.
Anhalten
Um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen, lassen Sie dasselbe ausrollen oder betätigen die Bremse. Nachdem die Fahrgeschwindigkeit soweit gesunken ist, dass die Leerlaufdrehzahl erreicht ist, wird selbsttätig ausgekuppelt.
Ein Abwürgen des Motors ist nicht möglich und die Bremskraft desselben kann voll ausgenutzt werden. Der Gang wird erst nach dem Stillstand des Fahrzeuges herausgenommen.
Anfahren am Berg
Nach dem Einlegen des Ganges die Motordrehzahl steigern und die Handbremse erst lösen, wenn zu spüren ist, dass das Fahrzeug anziehen will.
Parken(Bild 62)
Viele Fahrer legen beim Parken als zusätzliche Sicherung den l. Gang oder den Rückwärtsgang ein. Das gleiche wird im Winter getan, um das Einfrieren der Handbremse im angezogenen Zustand zu verhindern. Bei Fahrzeugen mit eingebautem Hycomat ist dieses nur sinnvoll, wenn auch die Parksperre gelöst wird. Dies geschieht, indem mit dem linken Fuß durch leichten Druck die Sperre gelöst und herausgelassen wird. Nunmehr ist eingekuppelt und die Bremskraft des Motors durch den eingelegten Gang wirksam.
Vor der Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges ist die Parksperre so weit durchzutreten, bis die Sperre einrastet, wobei der Fuß etwas weiter links angesetzt wird, um ein erneutes Auslösen zu vermeiden.
Fahrzeug anschieben oder anschleppen
Springt der Motor aus irgendeinem Grund nicht an und soll das Fahrzeug angeschoben oder angeschleppt werden, so wird der entsprechende Gang eingelegt, dann mit dem linken Fuß durch leichten Druck die Parksperre gelöst und während des Schiebens oder Schleppens langsam wie eine mechanische Kupplung herausgelassen. Anschließend ist die Parksperre wieder bis zum Einrasten durchzutreten.
KleineWinke
Bei Beginn einer Fahrt, vor allem in der kalten Jahreszeit, läuft der Motor bis zum Erreichen einer gewissen Temperatur schlecht im Leerlauf. Dies hat man bisher bei eingelegtem Gang, zum Beispiel beim Warten an einer Kreuzung, dadurch behoben, indem man den Motor im ausgekuppelten Zustand immer wieder beschleunigt hat. Das ist auch bei Fahrzeugen mit eingebautem Hycomat möglich, indem man den Schalthebel berührt und die Hand solange dort lässt, bis angefahren werden kann. Mit Hilfe der Parksperre kann man die Kupplung im Bedarfsfall auch mechanisch betätigen.
5.03 Hycomat Wartung
Ölkontrolle und Ölwechsel (Bild 63)
Der Hydraulikölbehälter ist mit Hycomatöl gefüllt. Die Füllmenge beträgt etwa 1 l.
Der Ölstand im Behälter ist alle 5 000 km zu kontrollieren. Er soll so hoch sein, dass sich der Ölspiegel 20 ... 25 mm unter der Oberkante des Behälters befindet. Ölwechsel ist alle 30 000 km bzw. nach 3 Jahren durchzuführen. Zu diesem Zweck ist der Schlauch vom Ölbehälter an der Hydraulikpumpe abzuschrauben, das Filtersieb herauszunehmen und der Stopfen vom Ölbehälter abzuschrauben. Dann ist das Öl abzulassen und das Filtersieb zu reinigen.
Um eine gute Abdichtung zu gewährleisten, sind die beiden Dichtringe C 10 X 14 TGL 0-7603 an den Hohlschrauben zu erneuern.
Der Zusammenbau wird nun in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen und der Ölbehälter mit neuem Hycomatöl gefüllt.
Es darf nur soviel Öl eingefüllt werden, dass sich der Öl-Spiegel 20 ... 25 mm unter der Oberkante des Behälters befindet, damit noch genügend Raum für den Ausgleich zur Verfügung steht.
Kupplungsspielkontrollieren und nachstellen (Bild 64)
Diese Kontrolle ist bei jeder Durchsicht erforderlich. Zu diesem Zweck sind die Parksperre und die Kontermutter an der Kolbenstange des Kupplungszylinders zu lösen, damit die Rückzugfeder entlastet wird. Nun ist der Kupplungshebel zum Kupplungszylinder zu drücken, die Kolbenstange mit der Kordelmutter zurückzuziehen und nach oben herauszunehmen.
Beim Wiedereinsetzen ist darauf zu achten, dass die Kordelmutter soweit herangedreht ist, dass sie sich gerade noch in die Aufnahme des Kupplungshebels drücken lässt. Durch die vorhandene Aussparung in der Aufnahme ist dann das vorgeschriebene Spiel von 1,8 ... 2,5 mm gegeben. Abschließend ist der Betätigungshebel nach außen zu ziehen und die Kontermutter wieder anzuziehen. Zur Probe wird nun der Rückwärtsgang eingelegt. Lässt sich dieser einwandfrei schalten, so ist genügend Spiel vorhanden.
Federlänge bei Bedarf kontrollieren und korrigieren
(Bild 65)
Hierzu wird die Feder im eingebauten Zustand gemessen, wobei darauf zu achten ist, dass die Parksperre eingerastet ist.
Das Einstellmaß beträgt 30 ... 40 mm, gemessen von Federhülse bis Mitte Bolzen im Kupplungshebel. Eine eventuell erforderliche Korrektur wird an der Nachstellschraube am Kupplungshebel vorgenommen. Die Nachstellmutter ist anschließend wieder durch die Kontermutter zu sichern.
Schalthebelkontakte reinigen
Die Kontakte im Schalthebel sind alle 30 000 km oder nach 3 Jahren zu reinigen.
Nachdem der Schalthebel aus dem Schaltrohr herausgeschraubt worden ist, werden die Kontakte mit einem trockenen oder leicht mit Benzin angefeuchteten Lappen gereinigt. Zeigen sich Schmorstellen oder Abbrand, so ist der Kontakt mit feinem Schleifpapier nachzuläppen.
Beim Zusammenbau wird das Spiel so eingestellt, dass der Kontakt beim kleinsten Betätigungsweg ausgelöst wird. Dies geschieht, indem der Schalthebel bis zum Anschlag (Auflage der Kontakte) eingeschraubt und dann 1/3 Umdrehung zurückgedreht wird. Dann Kontermutter anziehen.
5.04 Hycomat Zusammenstellung der Wartungsarbeiten
Bei jeder Durchsicht
- Hycomatöl kontrollieren
- Kupplungsspiel einstellen
- Federlänge korrigieren (nur bei Bedarf)
Alle 30 000 km oder nach 3 Jahren
- Hycomatöl wechseln
- Schalthebelkontakte reinigen
Störungssuche
Fehler | Ursache | Abhilfe |
In der Hydraulikpumpe ist kein Druck vorhanden | Leitung defekt Leitung undicht Antriebsteil defekt | auswechseln abdichten reparieren |
Im Steuerventil ist kein Druck vorhanden | Überdruckventil hängt Feder gebrochen Steuerkolben klemmt Hubmagnet defekt | reinigen auswechseln gangbar machen auswechseln |
Der Schalthebelkontakt löst dauernd aus | Spiel herstellen | |
Der Schalthebelkontakt kuppelt bei Betätigung der Schaltstange nicht aus | Schalthebelkontakt verschmutzt verbrannt defekt | reinigen nachläppen auswechseln |
Motor bleibt beim Bremsen stehen | Schlauch von der Pumpe zum Steuerventil oder Steuerventil zum Druckzylinder verstopft | Schläuche säubern evtl. auswechseln |
Einkuppeldrehzahl zu hoch oder zu niedrig | Federlänge stimmt nicht | Federlänge korrigieren |
Kupplung kuppelt schon bei Leerlautdrehzahl oder ruckartig ein | Drosseldüse verstopft | Düse reinigen |
Kupplung rutscht | kein Kupplungsspiel | Kupplungsspiel einstellen |
Kupplung kuppelt nicht aus | zuviel Kupplungsspiel | Kupplungsspiel einstellen |