Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
2.91 Allgemeines
Das Wechselgetriebe ist am Motor-Kurbelgehäuse angeblockt. Es besitzt 4 VorÂwärts- und 1 Rückwärtsgang. Die Übersetzungsverhältnisse sowie die SteigÂfähigkeiten in den einzelnen Gängen wollen Sie aus 1 „Technische Daten" entÂnehmen.
Die Räder für den 2., 3. und 4. Gang sind schräg verzahnt und somit dauernd im Eingriff. Das Ein- und Ausschalten dieser Gänge erfolgt mittels Schaltmuffe. Der Antrieb des Getriebes erfolgt von der Kupplung über den Freilauf auf die Hauptwelle. Der Kraftverlauf geht von hier beim 1. und beim RückwärtsÂgang über die jeweils einzuschaltenden Räder und beim 2., 3. und 4. Gang über die jeweils durch Schaltmuffe in Eingriff gebrachten Räder auf die Schaltwelle. Am Ende der Schaltwelle befindet sich das kleine Antriebs-Stirnrad, von wo aus der Kraftfluß auf das große Stirnrad des Ausgleichgetriebes (Differential) weiterläuft.
Die nachstehenden Schemazeichnungen zeigen Ihnen den Kraftverlauf im Getriebe bei den fünf möglichen Schaltstellungen.
Bild 21. Kraftverlauf für den 1. Gang
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Bild 22. Kraftverlauf für den 2. Gang
Bild 23. Kraftverlauf für den 3. Gang
Bild 24. Kraftverlauf für den 4. Gang
Bild 25. Kraftverlauf für den Rückwärtsgang
2.92 Getriebeschmierung
Das Wechselgetriebe, Ausgleichgetriebe und Freilauf werden gemeinsam geÂschmiert. Als Schmiermittel sind folgende öle zu verwenden:
für Sommerbetrieb: Motorenöl 01 Mot 15.
Die Gesamtfüllmenge beträgt 1,5 Liter.
Die Getriebeöl-Ablaßschraube befindet sich am Ausgleichgetriebegehäuse rechts unten. Die Einfüllschraube ist auf dem Schaltturm angeordnet.
Zur Kontrolle des Ölstandes ist die Kontrollschraube (26/1) herauszuschrauben. Das Öl muß bis zu dieser Öffnung stehen. Gegebenenfalls muß Öl nachÂgefüllt werden.
Bild 26. Getriebeöl-Kontrollschraube
1 Kontrollschraube
2.10 Achsantrieb mit Ausgleichgetriebe (Differential)
Der Antrieb der Vorderräder erfolgt vom Getriebe über das Ausgleichgetriebe, über in Gummi gelagerte Mitnehmergelenke und die Gelenkwellen auf die Vorderradnaben. Das Ausgleichgetriebe (Kegelradanordnung) ist mit dem Wechselgetriebe in einem Gehäuse untergebracht. Es hat die Aufgabe, die Relativbewegungen der Vorderräder bei Kurvenfahrt auszugleichen.
Die Kraftübertragung verläuft vom Antriebsrad des Getriebes auf den großen Zahnkranz des Ausgleichgetriebes über die kleinen auf die großen AusgleichÂräder. Die großen Ausgleichräder haben Keilnutenprofil zur Aufnahme der inneren Mitnehmer der Kreuzgelenke.
Bei Geradeausfahrt wirken die kleinen Ausgleichräder als Mitnehmer, und die Vorderräder drehen sich mit der Ausgleichgetriebe-Drehzahl.
Tritt nun eine Relativbewegung zwischen den Vorderrädern auf, dann laufen die kleinen Ausgleichräder auf den großen ab. Das kurvenäußere Rad kann also ohne Hemmung schneller laufen als das kurveninnere Rad. Auf diese Weise wird sonst unvermeidlicher Reifenverschleiß verhütet, und alle ÜberÂtragungsorgane werden geschont.
2.111 Rahmen
Wie unter 2.1 „Allgemeines" bereits beschrieben, kann bei Ihrem „Trabant" von dem Vorhandensein eines Fahrgestellrahmens im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden.
Das im modernen Kraftfahrzeugbau anzustrebende möglichst niedrige LeiÂstungsgewicht, d. h. möglichst wenig kg/PS, erfordert die Leichtbauweise, wodurch die früher übliche Rahmenbauart nicht beibehalten werden kann. Der hieraus resultierenden Forderung und der Entwicklung im modernen KraftÂfahrzeugbau Rechnung tragend, wurde für den „Trabant" die selbsttragende Karosserie konstruiert, entwickelt und gebaut.
Bild 27. Triebwerkblock, auf Hilfsrahmen montiert (Ansicht von vorn)
- Schwenklager rechts
- Spurstange rechts
- Axlal-Kühlgebläse
- Spannband für Axial-Kühlgebläse
- Gelenkwelle rechts
- Unterbrecher
- Querlenker rechts
- Keilriemen
- Lichtmaschine
- Vergaser
- Schlauch vom Ansauggeräuschdämpfer zum Vergaser
- Ansauggeräuschdämpfer
- Luftfilter-Einsatz
- Schnorchel (Ansaugstutzen) am Ansauggeräuschdämpfer
- Schalthebel für Wechselgetriebe
- Gummischutzkappe auf Lenkgetriebe
- Vorderfeder
- Auspuffkrümmer
- Wechselgetriebe
- Schaltturm
- Anlasser
- Spurstange links
- Schwenklager links
Der profilierte Plattformrahmen ist mit den profilierten Blechteilen des Karosseriegerippes verschweißt, wodurch das Karosseriegerippe als Einheit mit dem Plattformrahmen Träger des gesamten Fahrwerkes ist.
Um eine leichte De- und Montage des Triebwerkblockes zu erreichen, wurde ein Hilfsrahmen vorgesehen, der durch zwei Flansche mit dem PlattformÂrahmen verbunden ist. Auf diesem Hilfsrahmen sind neben dem TriebwerkÂblock die Vorderachsaufhängung (27 und 28) mit Querblattfeder und die Lenkung (28/6) montiert.
Bild 28. Triebwerkblock, auf Hilfsrahmen montiert (Ansicht von hinten)
- Schwenklager links
- Querlenker links
- Spurstange links
- Gelenkwelle links
- Flansch des Hilfsrahmens zur BefestiÂgung am Karosserieboden
- Lenkgetriebe
- Klemmlager f. Lenkgetriebebefestigung
- Gummischutzmanschette für LenkÂgetriebe
- Ausgleichgetriebegehäuse
- Querträger des Hilfsrahmens
- Zylinder links
- Vorderfeder
- Zylinder rechts
- Spurstange rechts
- Motor-Kurbelgehäuse
- Gelenkwelle rechts
- Querlenker rechts
- Axial-Kühlgebläse
- Schwenklager rechts