Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
2.3 Blick unter die Motorhaube
Bild 3. Blick unter die Motorhaube
- Verschlußdeckel für Kraftstoffbehälter
- Kraftstoffbehälter
- Zündkabel für rechten Zylinder
- Zündspule
- Zündkabel für linken Zylinder
- Typenschild
- Motorhaubenstütze
- Platz für Fahrgestell-Nummer
- Vorderfeder
- Batterie-Minuskabel
- Lenkgetriebe
- Batterie
- Bremsölbehälter
- Hauptbremszylinder
- Batterie-Pluskabel
- Axial-Kühlgebläse
- Spannschloß für Axialkühlgebläse
- Ansauggeräuschdämpfer
- Verbindungsschlauch zwischen AnÂsauggeräuschdämpfer und Vergaser
- Seilzug für Drosselklappenbetätigung
- Auspuffkrümmer
- Platz für Motornummer
- Riegel für Motorhaubenverschluß
- Kupplungs-Ausrückhebel
- Warmluftschlauch vom Gebläse zum Vorschalldämpfer
- Hebel für Freilaufbetätigung
- Schaltrohr
- Anlasser
- Getriebe-Schalthebel
- Wechselgetriebe
- Metallschlauch vom Vorschalldämpfer zum Verteilerstutzen
- Tacho-Antriebsspirale
- Hupe
3.41 Allgemeines
Die Antriebsquelle Ihres „Trabant" ist ein luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-Ottomotor.
Die Einlaßzeiten bei diesem Motor werden durch Flach-Drehschieber und die Auslaß- und Überströmzeiten durch die Kolbenoberkante bzw. Kolbenfenster gesteuert. Durch die Verwendung des Einlaß-Flach-Drehschiebers wird eine optimale Füllung unterhalb des Kolbens erreicht.
Die vom Axialgebläse geförderte Kühlluft umspült, durch das Gehäuse geÂlenkt, den Motor, wobei überschüssige Wärme vom Motor abgeleitet und entÂweder in die freie Luft gelenkt oder zum Beheizen der Frontscheibe und des Fahrgastraumes ausgenützt wird.
Bild 4. Motor, Seitenansicht
1 Unterbrecher
2 Riemenscheibe auf Kurbelwelle
3 Axial-Kühlgebläse
4 Riemenscheibe auf Lichtmaschine
5 Spannhebel zur KeilriemennachspanÂnung
6 Keilriemen
7 Ansauggeräuschdämpfer
8 Vergaser
9 Schlauch Vergaser-Ansauggeräuschdämpfer
2.42 Arbeitsweise des Zweitaktmotors
In unserem Zeitalter der Technik ist allgemein bekannt, daß das grundsätzÂliche Arbeitsverfahren eines Verbrennungsmotors: Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen beim Zweitaktmotor genauso Verwendung findet wie beim Viertaktmotor. Bei dem Zweitaktmotor sind jedoch die vier Takte in zwei Takte zusammengelegt. Jeder Kolben führt also bei einer KurbelÂwellenumdrehung einen Arbeitshub durch.
Bei einem Viertaktmotor finden die Gaswechselvorgänge im Zylinder oberÂhalb des Kolbens statt, während beim Zweitaktmotor diese Vorgänge ober-und unterhalb des Kolbens stattfinden.
Beim Aufwärtsgang des Kolbens erzeugt dieser im abgedichteten KurbelÂgehäuse einen Unterdruck. Sobald der Einlaß-Flach-Drehschieber den AnÂsaugkanal freigibt, strömt das im Vergaser gebildete Kraftstoff-Luft-Gemisch in das Kurbelgehäuse ein.
Beim Abwärtsgang des Kolbens wird, nachdem der Einlaßkanal durch den Flach-Drehschieber wieder geschlossen ist, das im Kurbelgehäuse angesaugte Kraftstoff-Luft-Gemisch vorverdichtet.
Kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes geben die Kolbenoberkante und die im Kolben befindlichen Fenster die Ein- und Ausgänge der ÜberströmÂkanäle frei, und das vorverdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch strömt in den Raum oberhalb des Kolbens. Beim abermaligen Aufwärtsgang des Kolbens wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet und kurz vor dem oberen TotÂpunkt durch den elektrischen Funken entzündet.
Während des nun folgenden Abwärtsganges des Kolbens wird so lange Arbeit geleistet, bis die Kolbenoberkante in der Nähe des unteren Totpunktes den Auslaßschlitz freigibt. Die verbrannte Ladung strömt jetzt aus. Kurz nach dem öffnen des Auslaßschlitzes öffnen Kolbenoberkante und Kolbenfenster auch wieder die Uberströmkanäle. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch aus dem KurbelÂgehäuse spült die Reste der verbrannten Ladung aus und füllt den Raum über dem Kolben aufs neue.
Die vier folgenden Abbildungen mit den textlichen Erläuterungen sollen auch den technisch nicht versierten Besitzern eines „Trabant" die Möglichkeit geben, die Arbeitsweise des Zweitaktmotors zu verstehen.
Bild 5 Vorgang unterhalb des Kolbens Durch den nach oben gehenden Kolben entsteht im Kurbelgehäuse ein Unterdruck. Wird nun der Ansaugkanal durch den mit der Kurbelwelle gekoppelten Flach-DrehÂschieber (schraffierte Fläche = Flach-DrehÂschieber) freigegeben, so strömt die unter normalem Druck stehende Außenluft durch den Vergaser (wobei das Kraftstoff-Luft-Gemisch entsteht) in das Kurbelgehäuse ein |
Bild 6 Vorgang oberhalb des Kolbens Beim Aufwärtsgang des Kolbens wird nach Verschluß des Uberström- und des AuslaßÂkanals durch die Kolbenoberkante die GeÂmischladung verdichtet. Kurz vor dem oberen Totpunkt wird diese durch einen elektrischen Funken an der Zündkerze entzündet |
Bild 7 Vorgang unterhalb des Kolbens Beim Abwärtsgang des Kolbens verschließt der Flach-Drehschieber den Ansaugkanal, das angesaugte Gemisch wird schwach vorÂverdichtet und strömt nach Freigabe der beiden Uberströmkanäle durch die Kolbenfenster und Uberströmkanäle in den Hubraum oberhalb des Kolbens ein |
Bild 8 Vorgang oberhalb des Kolbens Das durch den elektrischen Funken entÂzündete Gemisch verbrennt, dehnt sich durch die entstehende Wärme stark aus und treibt den Kolben abwärts. Sobald AusÂlaß- und Uberströmkanäle durch die KolÂbenoberkante freigegeben sind, strömt das verbrannte Altgas aus, wobei das durch die Uberströmkanäle einströmende Frischgas den Spülvorgang einleitet und die AltgasÂreste hinausschiebt |
2.43 Schmierung des Motors
Die Schmierung aller bewegten Teile im Motor erfolgt durch das dem KraftÂstoff beigemischte Motorenöl. Das Verhältnis der Kraftstoff-Öl-Mischung ist 25 :1, d. h., auf 25 Liter Kraftstoff muß 1 Liter Motorenöl beigemischt werden. Es ist strengstens zu beachten, daß für den Motor Ihres „Trabant" nur
verwendet wird.
Bei der Verwendung der sonst handelsüblichen Motorenöle können MotorÂschäden entstehen. Jegliche Ansprüche auf Garantieleistungen, welche durch Verwendung ungeeigneter öle notwendig werden, müssen vom HerstellerÂwerk abgelehnt werden.
Bild 9 Weg des beigemischten Öles zu den Schmierstellen