Vor 52 Jahren
Folgende Veränderung wurde am Trabant vorgenommen:
15.11.1972:- Entfall einer Zwischenlage an der hinteren Blattfeder
Einleitung
Verehrter "Trabant"-Fahrer,
in Ihrem Interesse liegt es, wenn Sie diese Betriebsanleitung nicht ungelesen zur Seite legen, sondern sich eingehend damit vertraut machen.
Ihr neuer Wagen mit seinem verpflichtenden Namen soll immer Ihr treuer Begleiter sein. Diese Treue aber kann Ihr "Trabant" nur halten, wenn Sie ihm die notwendige Pflege angedeihen lassen.
Wir wollen Ihnen mit der vorliegenden Betriebsanleitung Helfer und Berater sein. Die Anwendung des Ihnen damit vermittelten Wissens erspart Ihnen Zeit, Ärger und Geld. Sie haben Freude an Ihrem "Trabant" und brauchen nicht unnötigerweise Stunden in Reparaturwerkstätten zu verbringen.
Darüber hinaus steht Ihnen zur fachmännischen Beratung unsere gut geschulte Kundendienstorganisation zur Verfügung. In dem Ihnen übergebenen Sonderdruck
-Kundendienst-Werkstätten
finden Sie diese verzeichnet. An diese Werkstätten, die durch -Schild gekennzeichnet sind, wollen Sie sich in allen Ihren Wagen betreffenden Fragen wenden.
Diese Werkstätten sind auf alle anfallenden Arbeiten bestens geschult. Erfahrene Fachkräfte und rationelle Arbeitsmethoden bieten Ihnen Gewähr für gute und fachmännische Bedienung.
In Ihrem Interesse wollen Sie beachten, dass die Überprüfungsarbeiten laut Durchprüfungsheft und evtl. notwendige Garantiearbeiten während des Garantiezeitraumes nur von den verzeichneten Kundendienstwerkstätten ausgeführt werden dürfen, andernfalls gehen Ihnen Garantieanspruchsrechte verloren.
Nochmals gute Fahrt wünscht
VEB SACHSENRING Automobilwerke Zwickau
1 Allgemeine Beschreibung
Bild 3. Blick unter die Motorhaube
Bild 4. Fahrschemel, Ansicht von vorn
Bild 5. Fahrschemel, Ansicht von hinten
Bild 6. Motor, Seitenansicht
(1) Ansauggeräuschdämpfer
(2) Kühlluftgebläse
(3) Kühlluftgehäuse
(4) Verbindungsschlauch
(5) Unterbrecher
(6) Vergaser
(7) Auspuffkrümmer
(8) Lichtmaschine
Bild 7. Schemadarstellung der Luftkühlung
(1) Kühlluftgebläse
(2) Keilriemen
(3) Auspuffkrümmer
(4) Heizluft austritt
Bild 8. Fahrgestellnummer
Bild 9. Motornummer
Mit Genugtuung und Freude haben Hunderttausende begeisterter Motorsportler
die Geburtsstunde des Typ P 50 begrüßt.
Arbeiter, Techniker und Ingenieure der volkseigenen Kraftfahrzeugindustrie haben
in zielbewusster Arbeit diesen Personenkraftwagen entwickelt, erprobt und
nunmehr zur Produktion freigegeben. Auf Grund einer betrieblichen Umfrage wurde
dieser Wagen auf den Namen "Trabant" getauft. Fortan soll er mit diesem Namen
benannt werden.
Zunächst ganz kurz einiges über den konstruktiven Aufbau des "Trabant": Beim Studium der technischen Daten lassen die Spurweite von 1210 mm vorn und 1250 mm hinten sowie der Radstand von 2020 mm erkennen, dass der "Trabant" ein vollwertiger viersitziger Wagen ist. Die günstige Raumverteilung zwischen den Achsen wurde durch die Anordnung des Triebwerkes vor der Vorderachse, quer zur Fahrzeuglängsachse, erreicht. Die Antriebsquelle ist ein Zweizylinder-Zweitakt-Ottomotor mit Luftkühlung. Durch die Luftkühlung wird die Anspruchslosigkeit des Zweitaktmotors bezüglich der Wartung noch erhöht. Das Viergang-Wechselgetriebe ermöglicht eine günstige Abstimmung in den einzelnen Fahrbereichen. Der Freilauf gewährleistet eine angenehme Fahrweise, schont den Motor und trägt zur Kraftstoffeinsparung bei. Die Einscheiben-Trockenkupplung bedarf außer der Einhaltung des Kupplungspedalspiels keiner Wartung. Vorderachsaufhängung, Federung und Zahnstangenlenkung sind Weiterentwicklungen bewährter Konstruktionen, die im Zusammenhang mit der hinteren Schrägpendelachse mit Progressivfederung dem "Trabant" eine sehr gute Straßenlage und Wendigkeit verleihen.
Für die Fahrsicherheit sorgt eine neu entwickelte hydraulische Vierradbremse.
Das im modernen Kraftwagenbau anzustrebende möglichst niedrige Leistungsgewicht wurde durch die Konstruktion der selbst tragenden Karosserie erreicht.
Die mit Versteifungsprofilen versehene Bodenplatte ist mit den profilierten Blechteilen des Karosseriegerippes verschweißt. Für die Außenverkleidung der Karosserie wird der seit Jahren verwendete und bestens bewährte Duroplast-Karosseriebaustoff verwendet.
Die Motornummer befindet sich auf dem Kurbelgehäuse oberhalb des Vergaseranschlussstutzens (Bild 9).
Die Fahrgestellnummer befindet sich in der Mitte der Stirnwand, motorseitig (Bild 8).
2. Technische Daten
2.1 Motor 2.101 Allgemeines
Typ | P50/1 |
Bauart | Ottomotor |
Arbeitsverfahren | Zweitakt mit Einlassdrehschieber |
Anzahl der Zylinder | 2 |
Anordnung der Zylinder | quer zur Fahrzeuglängsachse |
Zylinderbohrung | 66 mm |
Kolbenhub | 73 mm |
Verhältnis Hub/Dmr. | 1,11: 1 |
Hubraum | 500 cm3 |
Verdichtung | 7 |
Leistung, max. | 20 PS bei 3900 U/min |
Drehmoment, max. | 4,5 kgm bei 2750 U/min |
Kurbelwelle | 3fach gelagert in Wälzlagern |
Pleuellager | Rollenlager |
Schmierung | Frischölschmierung |
Schmiermittel | Hyzet-Zweitakt-Motorenöl (entspricht den legierten Zweitakt-Motorenölen im internationalen Maßstab) |
Mischungsverhältnis | Kraftstoff : Öl = 33 : 1 |
Kraftstoff | Kraftstoff mit mindestens MOZ 72 verwenden - VK rot entspricht dieser Forderung |
2.102 Kühlung
System | Luftkühlung |
Kühlart | Axialgebläse durch Keilriemenantrieb von der Kurbelwelle (Keilriemenabmessung: 13x975) |
2.103 Vergaser
Typ | BVF-Flachstromvergaser 28 HR 2-1 |
Hauptdüse | 110 |
Leerlauf- Kraftstoff düse | 45 |
Leerlaufgemisch-Regulierschraube | ~ l1/2 Umdrehungen = offen |
Lufttrichter | 23 mm |